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Familie und Beruf vereinbaren

Kirchenkreisverband Berlin Süd-West für Familienorientierung ausgezeichnet

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Evangelisches Gütesiegel Familienorientierung zum ersten Mal vergeben

Der Evangelische Kirchenkreisverband Berlin Süd-West, gemeinsames Verwaltungsamt für die Kirchengemeinden in Steglitz und Teltow-Zehlendorf, ist seit September Träger des Evangelischen Gütesiegels „Familienorientierung“. Damit ist der Verband erster Träger dieses Siegels innerhalb unserer Landeskirche. Die Auszeichnung wurde im Rahmen eines Festaktes von Familienministerin Franziska Giffey, dem Ratsvorsitzenden der EKD, Heinrich Bedford-Strohm und Diakonie-Vorständin Maria Loheide an Vertreterinnen des Kirchenkreisverbandes sowie an weitere 11 Einrichtungen übergeben. Das Evangelische Gütesiegel Familienorientierung ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Diakonie Deutschland. Es wurde zum ersten Mal vergeben.

Wirkt nach innen und außen

14 familienorientierte, über das geltende Recht hinausgehende Maßnahmen definieren, von denen sieben bereits zu Beginn des Prozesses angewandt sein mussten: Der Kirchenkreisverband Berlin Süd-West mit seinen rund 30 Mitarbeitenden war Teil eines Pilotprojekts, in dem kirchliche Einrichtungen ihre familienorientierte Personalpolitik weiterentwickelten und transparent machten. „In Zeiten wachsender Anforderungen an Familien unterstützen wir unsere Mitarbeitenden bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, sagt Vorstand Oliver Latzel. Anderthalb Jahre hat die Zertifizierung insgesamt gedauert und hat sich nach seiner Aussage positiv auf das gesamte Team ausgewirkt. Dazu käme die Außenwirkung auf potentielle Fachkräfte: „In Bewerbungsgesprächen sind selbstbewusste Fragen nach den näheren Umständen am Arbeitsplatz keine Seltenheit“, sagt er. Dabei sei alles betriebswirtschaftlich begründet: eine auf die Lebensumstände der Mitarbeitenden ausgerichtete Arbeitsplatzgestaltung erhöhe deren Motivation, fördere die Arbeitszufriedenheit und verringere den Krankenstand, ergänzt Latzel.

Vieles schon vorhanden

Drei Handlungsfelder familienorientierter Personalpolitik gibt es: Verankerung des Themas in der Organisation, Gestaltung der Arbeitsbedingungen sowie flankierende Maßnahmen. Es war Aufgabe einer internen Arbeitsgruppe, bereits Bestehendes zu sichten und diesen Feldern zuzuordnen. „Wir waren überrascht, dass ein großer Teil beispielhaft beschriebener Maßnahmen bei uns bereits gelebte Praxis war“, sagt Julia Lukaszewicz, Leiterin der Kita-Abteilung. Sie gehörte neben einer Mitarbeitervertreterin, einer Mitarbeiterin der Personalabteilung und dem Vorstand des Verwaltungsamtes der Arbeitsgruppe an. Zum Beispiel gab es schon länger regelmäßige Mitarbeitergespräche, die Möglichkeit zum Homeoffice für alle Beschäftigungsebenen, familiengerechte Terminorganisation und eine Sensibilisierung der Führungskräfte für diesen Teil ihrer Aufgaben. Diese Instrumente mussten lediglich geschärft und schriftlich niedergelegt werden. Als flankierende Maßnahme wurde unter anderem die Notfallbetreuung von Kindern verbucht: Sollte Eltern kurzfristig die Kinderbetreuung fehlen, darf das Kind mit ins Büro gebracht werden.

Gütesiegel verankern

Während einer Klausurtagung im vergangenen Jahr hatte das gesamte KVA-Team Ideen für die weiteren erforderlichen Maßnahmen gesammelt. Die Arbeitsgruppe „Familienorientierung“ wertete diese aus und spielte ihre Ergebnisse laufend in das Team zurück. Eine der neuen Maßnahmen ist die serviceorientierte Arbeitszeit mit flexibler Pausenregelung. „Sie fördert die Kommunikation und das Verantwortungsgefühl der Mitarbeitenden und damit die Identifikation“, sagt Latzel. Außerdem gibt es eine Regelung im Fall akut kranker Kinder, Hilfe bei der Suche nach Betreuungsplätzen und eine mobile Spielebox für mitgebrachte Kinder. Darüber hinaus sollte eine Verankerung des Gütesiegels über den zertifizierten Dreijahreszeitraum hinaus im Verwaltungsamt stattfinden.

Weitermachen

Eine den Arbeitsvertrag ergänzende Dienstanweisung schnürte den Sack zu. „Wir haben die Dinge im Blick und erfahren, dass die gewährten Vorteile gefühlt dreifach zurückkommen“, sagt Lukaszewicz. Für die endgültige Zertifizierung prüfte eine Auditorin von der Führungsakademie für Kirche und Diakonie einen Tag lang vor Ort die Umsetzung der Ziele. Sie führte Interviews mit Mitarbeitenden und formulierte eine positive Einschätzung des Verwaltungsamtes hinsichtlich seiner Familienorientierung. Im September wurde das Evangelische Gütesiegel dann offiziell übergeben. „Wir freuen uns über die Auszeichnung, sind stolz darauf und machen weiter, schließlich wollen wir 2022 rezertifiziert werden,“ sagt Oliver Latzel.

ub

Letzte Änderung am: 17.12.2019