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Gedenken an der "Säule der Gefangenen"

Die Initiative KZ-Außenlager Lichterfelde e.V. lädt am Mittwoch, dem 8. Mai 2024 ab 11.30 Uhr zur Gedenkfeier an der „Säule der Gefangenen“ ein (Wismarer Str. 26-36, 12207 Berlin).

Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg wird bei der Veranstaltung sprechen, ein Grußwort des Kultursenators Chialo ist angefragt. Darüber hinaus wird wieder ein:e Schüler:in aus Steglitz oder Zehlendorf die Feier durch einen Redebeitrag bereichern.

In besonderer Weise soll dieses Jahr an Justus Erhard erinnert werden. Er gehört zu den Häftlingen des Außenlagers Lichterfelde, die bei einem Bombenangriff ums Leben kamen. Bei diesen Angriffen hatten die Häftlinge keinerlei Möglichkeit, Schutz zu finden. Einige bezahlten dies mit ihrem Leben – ihre Namen werden bei der Gedenkfeier verlesen. Nachdem eine Reihe von Familienmitgliedern von Justus Erhard extra für die Feier im vergangenen Jahr angereist waren, soll sein Schicksal und sein Gedenken in diesem Jahr einen besonderen Fokus erhalten.

Im Anschluss an die Feier an der Säule ab ca. 13 Uhr gibt es im Gemeindehaus der Ev. Kirchengemeinde Petrus-Giesensdorf (Ostpreußendamm 64, 12207 Berlin) die Möglichkeit, sich bei einem kleinen Imbiss oder einer Tasse Kaffee über die Arbeit des Vereins zu informieren und auszutauschen.

Die „Säule der Gefangenen“ erinnert an das KZ-Außenlager Lichterfelde, das sich von 1942 bis 1945 dort befand. Häftlinge des KZ Sachsenhausen wurden in das Berliner Lager überstellt, um im Auftrag der SS Zwangsarbeit zu leisten. Seit 2001 erinnert der Verein „Initiative KZ-Außenlager Lichterfelde e.V.“ an die Existenz des Lagers, forscht zu seiner  Geschichte und seiner Insassen und engagiert sich in der Erinnerungskultur zum Gedenken an die Zeit des Nationalsozialismus in unserem Bezirk.

Annette Pohlke

Initiative KZ-Außenlager Lichterfelde

In der Wismarer Straße 26-36 am Teltowkanal befand sich seit Juni 1942 das KZ-Außenlager Lichterfelde. Die Häftlinge aus dem umzäunten Barackenlager mussten für die Berliner SS-Dienststellen zur Verfügung stehen und Bau- sowie Aufräumarbeiten nach Bombenschäden leisten. Am 21. April 1945 löste die SS das Außenlager auf, nachdem sie die ca. 1500 Häftlinge zuvor ins KZ Sachsenhausen zurückgebracht hatte.

Seit 2001 widmet sich die Initiative KZ-Außenlager Lichterfelde e.V. (IKZ) der Erinnerungsarbeit rund um das KZ-Außenlager Lichterfelde. Das Lager befand sich von 1942 bis 1945 dort, wo die Wismarer Straße den Teltowkanal überquert. Heute erinnert die „Säule der Gefangenen“ – eine Basaltlava-Stele – an den Standort des Lagers.

Die Initiative organisiert jährlich am 8. Mai, am Tag der Befreiung, eine Gedenkfeier, um an die Befreiung der Gefangenen aus den Konzentrationslagern, aber auch an jene, die die Inhaftierung nicht überlebten, zu erinnern. Unter dem Motto „Radeln gegen das Vergessen“ organisiert die IKZ seit einigen Jahren ebenfalls die Rudi-Wunderlich-Gedenkfahrt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fahren mit dem Rad die Strecke von Steglitz nach Prenzlauer Berg ab, die Rudi Wunderlich, Häftling im KZ-Außenlager Lichterfelde, einst in die Freiheit führte.

In Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Sachsenhausen konnte durch eine Zuwendung der Lottostiftung die kostenlose App „satellite camps“ entwickelt werden, mit der die Geschichte der KZ-Außenlager in Berlin erzählt wird.

Weitere Informationen zur Initiative KZ-Außenlager Lichterfelde e.V. und ihrer Arbeit finden sie auf der Webseite der IKZ  oder der Kirchengemeinde Petrus-Giesensdorf.

Letzte Änderung am: 15.04.2024