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15 Stolpersteinverlegungen an fünf Orten in Steglitz


15 neue Stolpersteine in Steglitz 

Verlegungen an fünf Steglitzer Orten am 19. September

Am Gedenkort Albrechtstraße 38 konzentriert sich das Schicksal einiger Mitglieder der Großfamilie Weiss:
Elfriede Blumenthal, geb. Weiss ist 1936 gemeinsam mit ihrer Nichte Lily Philipp Besitzerin des Grundstücks in der Albrechtstraße 38, wo beide mit ihren Familien wohnen. Lily Philipp führt dort das Damen-Konfektionshaus ihres Vaters Adolf Weiss weiter. 1939 erzwingt die NS-Rassenpolitik die Liquidation des Grundstücks. Die Familie Philipp kann mit ihrem Anteil die Auswanderung nach Chile vorbereiten. Elfriede Blumenthal bleibt mit ihrem Ehemann Ludwig dort wohnen.
 

Auch Marianne Kaiser geb. Weiss lebt in der Albrechtstraße 38. Tochter Hertha Lewy zieht 1938 mit ihrem Ehemann Max zu ihr. Beide sind zu Zwangsarbeit im Werk Borsigwalde der Deutschen Waffen und Munitionsfabriken AG verpflichtet. 

Ab 1939 werden weitere Verwandte Untermieter bei Kaiser und Lewy: Georg Schindler mit seiner Ehefrau Klothilde.

14. September 1942: Deportation von Marianne Kaiser mit dem 65. Alterstransport nach Theresienstadt

9. Dezember 1942: Deportation von Hertha und Max Lewy mit dem 23. Ost-Transport nach Auschwitz

2. März 1943: Deportation von Klothilde Schindler mit dem 31. Ost-Transport nach Auschwitz 

3. März 1943: Deportation von Elfriede und Ludwig Blumenthal und von Georg Schindler mit dem 32. Ost-Transport nach Auschwitz


Da einen Tag später weitere jüdische Bewohner des Hauses „abgeschoben“ werden, gilt das Haus in der Albrechtstraße 38 damit als „judenrein“.

Ausführlicher Text zur Geschichte der Familien Weiss und Borchardt von Pfarrerin Dr. Rudolph: Stolpersteine_Markus-Gemeinde.pdf

Letzte Änderung am: 21.01.2022