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Kirche in ihrem sozialen Umfeld

Herbstsynode 2021

Fotos: ubo

Erstes Thema aus Impulsen der Frühjahrstagung

Anders als geplant tagte die Kreissynode Steglitz am Samstag, den 20. November 2021, kurzfristig wurde die Zusammenkunft nämlich in den digitalen Raum verlegt. Im Mittelpunkt der Beratungen standen Kirche im sozialen Umfeld und Diakonie als gelebte Verkündigung. Der Eröffnungsgottesdienst wurde zum Auftakt bereits am Freitagabend in der Dreifaltigkeitskirche Lankwitz gefeiert.

Sozialstruktur in Steglitz und Herausforderungen für Kirche und Diakonie

„Kirche auf neuen Wegen“ lautete das Thema der Frühjahrssynode, das die gesamte Wahlperiode inhaltlich begleiten und ausrichten soll. Pröpstin Christina-Maria Bammel hatte mit ihrem Vortrag damals Impulse gesetzt. Im Herbst sollte es in einem nächsten Schritt um die Sozialräume gehen, in denen Kirchengemeinden leben und agieren, um Vernetzung darin und wie sie weiter ausgestaltet werden kann. „Sozialstruktur in Steglitz und Herausforderungen für Kirche und Diakonie“ lautete daher der Vortrag von Carolina Böhm, Bezirksstadträtin für Jugend und Gesundheit. Da Böhm auch Leiterin der Sozialraumorientierten Planungskoordination (SPK) in Steglitz-Zehlendorf ist, stellte sie die Arbeit dieser Organisationseinheit vor.

Sozialraumorientierung gestern und heute

Das Konzept der Sozialraumorientierung käme aus der Jugendhilfe der 1990er Jahre erläuterte Böhm. Damals hatte man begonnen, die Lebenswelt von Familien, angefangen bei Schule über Spielplatz bis zum Sportverein, für deren Unterstützung und Prävention zu betrachten. Inzwischen würde Sozialraumorientierung viel breiter gedacht und sei heute zentral bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung angesiedelt: „Ziel ist es, Berlin in allen Teilen der Stadt attraktiv, sozial ausgeglichen, kulturell vielfältig und weltoffen zu gestalten.“

Sozialraumorientierten Planungskoordination

Die Arbeit der Sozialraumorientierten Planungskoordination Steglitz-Zehlendorf gliedere sich in drei Stränge, sagte Böhm: die ämterübergreifende Koordination von Themen und Prozessen auf Bezirksebene, die Überwachung und Aufschlüsselung der vom Senat überlieferten Daten zu Bezirksregionen, zur Sozialen Infrastruktur und Gesundheit, etc. und die Stadtteilkoordination mit der Vernetzung regionaler Akteure und Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.
Zurzeit gäbe es für diese Arbeit lediglich eine 50%-Stelle, sagte Böhm, es gäbe also noch Luft nach oben. Gewünscht seien je eine Stelle für die vier Sozialräume des Bezirks, eine für die Datenkoordination und eine für die bezirkliche Ebene. Die Bezirksstadträtin machte dies anhand der Organisationsstruktur im Bezirk Mitte deutlich, der hier fortgeschritten sei.
Anhand ausgewählter Daten von Einschulungsuntersuchungen zeigte Böhm, dass Steglitz-Zehlendorf nicht nur der „schöne Bezirk" sei, für den er häufig gehalten würde. Die Kinderarmut in Berlin liege bei durchschnittlich 25–28%, da sei der Südwesten nicht ausgenommen, sagte sie.

Kirche mitten drin

Auf die Frage, in welcher Weise Kirchengemeinden sich am besten in die regionale Arbeit einbringen könnten, verwies die Bezirksstadträtin auf die Teilnahme an den Runden Tischen, die es in den Stadtteilen gäbe. Sie betrachte die Kirchen als Teile der Zivilgesellschaft, als caritative Orte und wichtige Partner, sagte Böhm. Zum Teil müssten Verbindungen, die wegen der Pandemie unterbrochen wurden, wiederaufgenommen werden.

Nachbarschaften vernetzen

Im Anschluss an den Vortrag arbeiteten die Synodalen in Gruppen zum Thema. Es zeigte sich, dass die Sicht des Bezirksamtes auf die Stadtgesellschaft für viele ein wichtiger Einblick war. Eine verstärkte Vernetzung der Kirchengemeinden und Arbeitsbereiche zu anderen Akteuren in Bezirk und Nachbarschaften wurde mehrheitlich befürwortet. Insbesondere das Diakonische Werk Steglitz-Zehlendorf mit seinen Netzwerken könnte den Gemeinden dabei behilflich sein, wurde betont. Dazu sollten die Gemeinden bei der Planung ihrer Angebote die Bedarfe der Menschen vor Ort berücksichtigen, ebenso wie die weiteren „Anbieter“ im Kiez kennen und im Blick haben. Auf der Basis gegenseitiger Wahrnehmung sei vieles möglich. Abgesehen von sozial-diakonischer Arbeit sollte es aber auch spirituelle Angebote geben, die zu den Menschen passen, wurde gefordert.

Neben der inhaltlichen Beratung legte Superintendent Thomas Seibt seinen jährlichen Bericht ab. Außerdem ging es, wie regelmäßig im Herbst, ums Geld: die detailliert erarbeiteten Haushalts- und Sollstellenpläne der Gemeinden für die nächsten beiden Jahre wurden ausführlich beraten und verabschiedet.

Eröffnungsgottesdienst

Der stimmungsvolle Eröffnungsgottesdienst, vorbereitet von den Vikarinnen Elisabeth Collatz und Sarah Stooß und der Popularmusikbeauftragten Antje Ruhbaum, wurde von einer kleinen Gemeinde gefeiert. Durch Musik und Texte und Musik zogen sich die Themen Ruhe und Stille. Der Ablauf kann HIER nachvollzogen werden.

 

 

Letzte Änderung am: 26.11.2021