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Allen Kindern sehr zugewandt

Herbstsynode zu Religionsunterricht und Finanzfragen

 

Am 17. und 18. November 2017 tagte das Parlament der Steglitzer Protestanten, passend zum Thema, in der Evangelischen Schule Steglitz. Den Eröffnungsgottesdienst gestaltete Heike Iber, Pfarrerin der Ev. Johannes-Kirchengemeinde und Religionslehrerin an der Rothenburg-Grundschule gemeinsam mit Kreiskantor Christian Finke und dem Vokalensemble Lankwitz.

„Glauben Sie das wirklich, Frau Iber?“ Mit dieser empörten Frage einer 10-jährigen Schülerin eröffnete Heike Iber ihre Predigt. Die Sache mit der Auferstehung hatte das Mädchen aufgewühlt. Iber nahm die Synodalen mit auf eine anrührende Reise in die Glaubenswelt von Kindern der 4. bis 6. Klasse, die diese in Bildern dargestellt hatten.

Bevor es mit Schule und Religionsunterricht weitergehen sollte, stand am Freitagabend zunächst der jährliche Bericht des Superintendenten auf dem Programm. Neben Stellenbesetzungen, Erkenntnissen aus der Visitation der Kinder- und Jugendarbeit und aktuellen Bau-Aufgaben, gehörte dazu auch der Rückblick auf das Reformationsjubiläum und den Kirchentag. Anschließend wurden der Doppelhaushalt 2018-2019 und der Sollstellenplan ab 2018 eingebracht, um am zweiten Tag darüber beraten und entscheiden zu können.

TuWas-Schule, musikalische Grundschule, elitefrei: Am Sonnabend wurden die Synodalen von Sigrid Kettner, Leiterin der Ev. Schule Steglitz, über Struktur, Zusammensetzung der Schülerschaft und pädagogische Konzepte informiert. Unter dem Stichwort Besonderheiten nannte sie die diakonischen Praktika, das gute Schulklima, eine engagierte Theater- und Musikarbeit und die hauseigene Caféteria, die von Eltern in Zusammenarbeit mit dem Schulverein betrieben wird. Kompetente Schülerinnen und Schüler zeigten den Synodalen anschließend in Gruppen ihre Schule und beantworteten Fragen.

Ines-Kathrin Haesner, Leiterin der Arbeitsstelle für Ev. Religionsunterricht in Steglitz-Zehlendorf (ARU), führte später in das Thema ein: Trotz eines leichten Rückgangs der Schülerzahlen, nehme der Religionsunterricht eine gute Entwicklung sagte sie. Zunächst nannte Haesner den neuen Rahmenlehrplan, der für das Fach Religion sieben Lebensfragen definiere. Diese seien für die Klassen 1–6 und 7–10 in zehn Themenfelder gegliedert. Als weiteres erwähnte sie den neuen konfessionell kooperativen Religionsunterrichtder Anfang Oktober vereinbart wurde. Er bietet Lehrkräften die Möglichkeit, an Schulen mit kleinen Unterrichtsgruppen auf zwei Weisen enger zusammenzuarbeiten: dem Lot-Prinzip, nach dem der Unterricht von Lehrkräften beider Konfessionen gemeinsam gestaltet wird oder dem Ruth-Prinzip. Hier unterrichten konfessionsverschiedene Lehrkräfte unterschiedliche Klassenstufen. Als dritten Punkt nannte Haesner die Zusammenarbeit zwischen dem Fach Religion und anderen Fächern wie Deutsch oder Geschichte. Die Landessynode hatte im Frühjahr eine neue evangelische Bildungskonzeption verabschiedet, die Impulse für die religiöse Bildung sowohl in Schulen, als auch Kirchengemeinden liefert.

In einer der anschließenden thematischen Arbeitsgruppen stellten Religionslehrerinnen den Synodalen die Möglichkeiten und Grenzen ihres Unterrichtsfaches vor. Drei herausragende Beispiele wurden genannt:

  • Sechstklässler der Grundschule am Königsgraben erarbeiteten über ein Jahr mit großer Begeisterung eine Führung durch die Dreifaltigkeitskirche unter Leitung ihrer Lehrerin Katharina Seifried.
  • Pfarramt und Lehramt: Heike Iber hat mit Schülerinnen und Schülern die Fluchtgeschichte einer Frau aus ihrer Gemeinde nachgezeichnet. Außerdem hat sie mit ihnen die Aufgaben besprochen, die sich mit der Errichtung neuer Tempohomes für die Kirchengemeinde stellen.
  • Dagmar Theilemann, unter anderem Lehrerin an der Dunant-Grundschule, betonte die enge und regelmäßige Zusammenarbeit mit der benachbarten Patmos-Kirchengemeinde.


Die wenigsten Teilnehmenden am Religionsunterricht seien konfessionell gebunden, erklärte Petra Döge später, stellvertretende Leiterin der ARU. Religion hätte bei diesen Kindern keinen Sitz im Leben. Wie in anderen Fächern auch, ginge es vor allem um die Entwicklung von Kompetenzen, eher als der Vermittlung bestimmter Fakten. Alle Lehrkräfte versuchten daher, das Optimale zu erreichen, ergänzte sie. Das hinge sowohl von der Schulleitung, der Schülerschaft, als auch davon ab, an wievielen Schulen eine Lehrkraft eingesetzt sei. „Allerdings sind wir allen Kindern sehr zugewandt und sehen die Bemühungen um Wissenszuwachs“, betonte sie.

Letzte Änderung am: 31.07.2021