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Rosh ha Schana - Jom Kippur - Sukkot

Der September als jüdischer Festmonat

Am 6. September begann der jüdische Festmonat mit Rosh ha Schana. Es folgen Jom Kippur und Sukkot.

Rosh ha Schana

ist das jüdische Neujahrsfest. Neujahr mitten im Jahr? Ja! Neujahr ist nicht immer am 1. Januar, sondern kann in diesem Jahr zum Beispiel auch der 9. August sein (islamisches Neujahrsfest), der 12. Februar (in China und Vietnam) oder der 28. November (Beginn unseres Kirchenjahres).
Weitere Feste entdecken Sie im Interkulturellen Kalender Berlin.

Rosh ha Schana ist kein Fest mit Sekt, Feuerwerk und guten Vorsätzen, die oft nach wenigen Tagen wieder über Bord geworfen werden. Es ist der Anfang einer sehr besinnlichen Zeit: mit den Tönen des Schofar, einem Widderhorn, wird Rosh ha Schana "eingeblasen". Es soll das Gewissen der Gläubigen wecken. Einen Eindruck davon finden Sie HIER.

Dann schlägt jeder Gläubige das "Buch des Lebens" vor dem Richterstuhl Gottes auf und besinnt sich seiner darin aufgeschriebenen Taten aus dem vergangenen Jahr. Mit täglichen Gottesdiensten, Fastenzeiten und weiteren Ritualen haben die Menschen nun zehn Tage Zeit, um ihre Sünden zu bereuen und Gott um Gnade und Vergebung zu bitten. Das Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit lässt sie darauf hoffen, dass das neue Jahr ein gutes, rundes und süßes Jahr wird. Und so beginnen die Gläubigen nach dem ersten Gottesdienst in der Synagoge ihr Mahl mit einem in Honig getunkten Apfel, und der süße Honig, von Bienen oder Datteln, begleitet ihre nächsten Tage neben den Fastenzeiten in herzhaften und auch süßen Mahlzeiten.

Jüdische Frauen haben uns kurz vor Rosh ha Schana in einer Zoom-Veranstaltung in ihre Töpfe schauen lassen und verschiedene typische Mahlzeiten zu ihrem Neujahrsfest vorgekocht und –gebacken. Zwei davon verrate ich Ihnen.

Jom Kippur

der Versöhnungstag, beendet dann die zehntägige Bußzeit zum jüdischen Jahresbeginn am 15. September. Es ist der höchste jüdische Feiertag! Im Gottesdienst beten die Gläubigen u.a. mit Worten aus Psalm 130:

„Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir. Herr, höre meine Stimme! (…) Wenn du, HERR, Sünden anrechnen willst – Herr, wer wird bestehen? Denn bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte.“

Im alten Israel gab es einen Kult, der sich bis heute mit einer Redewendung bei uns gehalten hat: Am Versöhnungstag wurden drei Böcke geopfert. Einem von ihnen legte der Priester die Hände auf den Kopf und übertrug symbolisch alle Sünden der Menschen auf das Tier. Dann wurde der Bock in die Wüste getrieben. Der „Sündenbock“ bezieht sich auf dieses jahrtausendealte Ritual.

Sukkot

das fröhliche Laubhüttenfest - feiern unsere jüdischen Glaubensgeschwister eine Woche später. Für sieben Tage begeben sie sich „aus der Komfortzone hinaus“ in ihre Laubhütte, die unter anderem an die Wanderung ihrer Vorfahren aus Ägypten durch die Wüste ins Gelobte Land erinnert.
Sollte es die Möglichkeit geben, eine Laubütte anzuschauen, erfahren Sie es demnächst hier.

Christiane Kehl

Letzte Änderung am: 09.09.2021