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Menschenrechtszentrum Cottbus fordert Hilfe für afghanische Frauen

Cottbus/Berlin (epd). Das Menschenrechtszentrum Cottbus hat zur Rettung gefährdeter afghanischer Frauen aufgerufen. Dem solle am Dienstag und Mittwoch mit einer Mahnwache vor dem Auswärtigen Amt in Berlin Nachdruck verliehen werden, teilte das von ehemaligen DDR-Häftlingen gegründete Menschenrechtszentrum am Montag in Cottbus mit.

Dabei soll am Dienstag auch ein Brief an Außenminister Heiko Maas (SPD) übergeben werden, der exemplarisch die Evakuierung der Witwe eines afghanischen Polizisten, ihrer zwölfjährigen Tochter und der Schwester des Getöteten fordere, hieß es. Der Mann sei als „Ortskraft“ für die Bundeswehr tätig gewesen und 2013 bei einem Anschlag der Taliban ums Leben gekommen.

Viele afghanische Männer, die jahrelang für Deutschland gearbeitet hätten, seien im Einsatz gestorben, betonte das Menschenrechtszentrum Cottbus. Viele der Witwen würden nun von Deutschland im Stich gelassen. Bürokratische Gründe verhinderten, dass die Frauen auf die lebensrettende „Masterliste“ kommen, um nach Deutschland evakuiert zu werden. Um Leben zu retten, seien unter anderem großzügige Einzelfallentscheidungen und schnelle, kreative Rettungsunterstützung der Behörden nötig.

„Ich habe damals die Flucht aus der DDR gewagt, weil ich in Freiheit leben wollte“, erklärte der Vorsitzende des Menschenrechtszentrums und langjährige brandenburgische CDU-Politiker Dieter Dombrowski: „Das wollen auch die drei afghanischen Frauen, aber zusätzlich müssen sie in Afghanistan um ihr Leben fürchten.“ Dombrowski war wegen versuchter Republikflucht 1974 und 1975 in der DDR im Zuchthaus Cottbus inhaftiert.

epd-Service
Info
Die Mahnwachen sollen am Dienstag, dem 21. September, und am Mittwoch, dem 22. September, von 11 bis 16 Uhr vor dem Auswärtigen Amt in Berlin stattfinden.

Internet
www.menschenrechtszentrum-cottbus.de www.nurfortvonhier.d

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Hinweis der ekbo.de-Redaktion, falls jemand sich fragt, warum diese Meldung auf ekbo.de erscheint:

Das Menschenrechtszentrum (MRZ) Cottbus ist auch ein Nagelkreuzzentrum, also ein ökumenischer Ort der Versöhnung. Auf der Webseite des Zentrums heißt es:  "Das MRZ Cottbus ist kein kirchlicher Ort, aber ein Ort, an dem Menschen mit christlichem Selbstverständnis Wunden der Vergangenheit der Geschichte ihrer Haftanstalt aufarbeiten."