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Investition in Gesundheit lohnt sich

Gesundheitsförderung zentrales Thema der Kreissynode Steglitz

Am 6. und 7. November tagte das Parlament der Steglitzer Protestanten in der Paulus-Kirchengemeinde Lichterfelde. Neben Beschlüssen zur Haushalt- und Personalplanung diskutierten die Kreissynodalen die Notwendigkeit verstärkter Gesundheitsförderung ihrer Haupt- und Ehrenamtlichen.

Zu Beginn der Tagung ging Bezirksbürgermeister Norbert Kopp in seinem Grußwort erwartungsgemäß auf die aktuelle Situation von Flüchtlingen im Bezirk ein. Wenn derzeit von 1.000.000 Flüchtlingen in Deutschland ausgegangen würde, hieße das 50.000 für Berlin und 4.000 für Steglitz-Zehlendorf, sagte er. Bisher seien über 2.000 Menschen im Bezirk, davon 810 in drei Steglitzer Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Weitere modulare Bauten würden in Lichterfelde entstehen. Kopp dankte den Synodalen ausdrücklich für das kirchliche Engagement in der Flüchtlingsarbeit und die gute Zusammenarbeit. Ohne den Einsatz vieler Ehrenamtlicher sei die Betreuung der Schutzsuchenden nicht möglich.

Auch Superintendent Thomas Seibt nahm das Thema in seinem jährlichen Bericht auf. Er erinnerte an die Bekenntnissynode, die vor 80 Jahren in der Markus-Gemeinde stattfand und die vor kurzem unter der Überschrift „Widerstehen und Versagen“ in Erinnerung gerufen wurde. Auch wir würden uns zukünftig fragen lassen müssen, ob wir mit unserem Tun und Lassen vor Gottes Augen bestehen könnten, sagte er

Gesundheitsförderung, das zentrale Thema der Tagung, wurde am folgenden Tag von den Steglitzer Kita-Leiterinnen unter der Leitung von Christel Michaelis, kreiskirchliche Beraterin der Kindertageseinrichtungen, eingebracht. Diese sind bereits seit längerem mit der Kehrseite des Themas Gesundheit konfrontiert: Hoher Krankenstand aufgrund von Personalmangel und erhöhten Arbeitsanforderungen erschwert die Arbeit in den Kindertagesstätten. „Als wir uns mit altersgerechter Arbeitsgestaltung befasst haben, wurde uns  klar, dass wir bereits eine Menge für unsere Mitarbeitenden tun“, sagte Christel Michaelis. Bereits bestehende umfangreiche Maßnahmen bei Qualifikation, Organisation und Motivation beträfen die Gesundheit ebenso, wie solche für Lärmschutz, gesunde Stühle und Ernährung. Dennoch gäbe es noch viel zu tun, ergänzte sie.

In einem Impulsreferat wandte sich eine Vertreterin der Kaufmännischen Krankenkasse Hannover an die Synodalen: Gesundheit als ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens, wie die Weltgesundheitsorganisation ihn definiere, sei wohl eher die Ausnahme, sagte sie. Dabei könne Arbeit sowohl das Wohlbefinden steigern, als auch krank machen. Dies gelte ebenso für ehrenamtliche wie für hauptamtliche Arbeit. Psychische Erkrankungen rangierten hinter denen des Muskel-Skelett-Systems an zweiter Stelle, allerdings mit weitaus längeren Fehlzeiten. Längere Lebensarbeitszeit und höhere Flexibilisierung seien die Zeichen des Wandels in der Arbeitswelt und erforderten angemessene Maßnahmen. Zu einem ganzheitlichen Ansatz in der betrieblichen Gesundheitsfürsorge gehörten daher die Anpassung der  Arbeitsbedingungen und die Stärkung eines gesundheitsförderlichen Verhaltens der Mitarbeitenden. Eine derartige Investition in Gesundheit lohne sich, denn eine höhere Motivation der Mitarbeitenden und ein sinkender Krankenstand seien die Folge, sagte die Referentin.

Im Anschluss diskutierten die Synodalen in Arbeitsgruppen über gesundes Arbeiten und Führen sowie die Gesundheitsförderung in den Kitas. Im Ergebnis stimmten sie darin überein, dass ein Abbau der Belastungen sowie eine Stärkung der Ressourcen das Ziel der Bemühungen um Gesundheitsförderung sein sollte.

Letzte Änderung am: 13.11.2015