Stolpersteinverlegungen im April 2014

Stolpersteinverlegungen in Steglitz und Lichterfelde

Am Sonnabend, 26. April zwischen 9:00 und 10:45 Uhr verlegt Gunter Demnig an sechs Orten in Steglitz weitere Stolpersteine. Zum Auftakt liest Jutta Rosenkranz am Freitag, 25. April um 19:00 Uhr in der Markus-Kirche (Karl-Stieler-Straße 8 A, 12167 Berlin) aus ihrer Biographie über Mascha Kaléko.

Dr. Albert Friedländer, Nürnberg, um 1930 Dr. Albert Friedländer, Nürnberg, um 1930

In der Lichterfelder Finckensteinallee 90 wird des Chemikers Dr. Albert Friedländer und seiner Tochter Jula gedacht. Sie hatten Ende der dreißiger Jahre vergeblich versucht, nach Südafrika zu emigrieren, wo der Sohn und Bruder Heinz bereits lebte. 1941 wurden beide nach Lodz/Litzmannstadt deportiert und ermordet. Zwei Ehepaare aus Lichterfelde übernehmen die Patenschaft für die beiden Steine, die an den Chemiker Dr. Albert Friedländer (Jg. 1869) und seine Tochter Jula (Jg. 1906) erinnern. Seine demütigende Entrechtung hat das Jüdische Museum bereits dokumentiert. Vater und Tochter lebten vor Ihrer Deportation in der Finckensteinallee 90. Weitere Informationen zu Albert Friedländer recherchiert und zusammengestellt vom Jüdischen Museums Berlin und der Stolpersteininitiative Steglitz sind auf der Seite der Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin zu finden.

In Lichterfelde möchte ein Bewohner des Rotherstifts an das Schicksal einer früheren Bewohnerin mit der Patenschaft für einen Stein erinnern. Betty Johanna Kierski (Jg. 1863) lebte im Rotherstift in der Kommandantenstraße 9, das 1898 als „Versorgungsinstitut für hilfsbedürftige, in vorgerücktem Alter befindliche, unverheiratete Töchter verstorbener Staatsdiener“ gegründet worden war. 1939 wurde sie gezwungen, das Stift zu verlassen und nach Charlottenburg zu ziehen. 1942 nahm sie sich das Leben, keinen Ausweg mehr sehend. Konfirmanden der benachbarten Johannes-Kirchengemeinde haben sich mit der Geschichte dieser getauften Jüdin auseinandergesetzt. Die Jugendlichen tragen während der Feier einen fiktiven Tagebucheintrag zusammen mit ihrer Sicht auf das Leben von Betty Kierski vor. Ein Bewohner des heutigen Rotherparks ist Initiator der Verlegung, der Beamtenwohnungsverein als Träger der Einrichtung trägt die Kosten für den Stein.

Frida Will (Jg. 1890) und ihre  Mutter  Henriette (Jg. 1863) aus dem Amfortasweg 17 wurden 1942 nach Riga deportiert und dort ermordet. Für diese beiden Stolpersteine haben Erzieherinnen und Eltern der katholischen Rosenkranz-Kindertagesstätte gesammelt und die Patenschaft übernommen. Sie sind der Abschiedswunsch der Erzieherin Silke Glückstein. Fünf- und Sechsjährige ihrer Gruppe waren auf Stolpersteine aufmerksam geworden und stellten Fragen dazu. Silke Glückstein findet es wichtig, den Fragen der Kinder sensibel und aufrichtig zu begegnen. Ihre Überzeugung mündet nun in die Verlegung der zwei Steine. Auf Wunsch der Kinder wird während der Feier gemeinsam das Vaterunser gebetet.

In der Albrechtstraße 38 soll ein Stein für Rosalie Herbst (Jg. 1868) die dort im letzten Jahr bereits verlegten Steine ergänzen. Sie wohnte bis Ende der 1930er Jahre wahrscheinlich in Lichterfelde, musste dann aber in die Albrechtstraße zu Elfriede und Ludwig Blumenthal ziehen, für die sie vorher bereits tätig war. 1942 wurde Rosalie Herbst nach Theresienstadt deportiert, wo sie 1943 verstarb. Nun kann die Enkelin der beiden, Esther Glik, durch Unterstützung der Ev. Markus-Kirchengemeinde zum ersten Mal von Israel nach Berlin reisen. Sie wird bei der Verlegung eines Steins für Rosalie Herbst anwesend sein, die im selben Haus wie ihre Großeltern lebte. Im Anschluss findet in der Kapelle der Markus-Kirche ein Gespräch mit Frau Glik statt.

Am Stadtpark 3 wird ein Stein für Ida Singer (Jg. 1882) verlegt, die vor der drohenden Deportation 1943 ihren einzigen selbstbestimmten Ausweg im Suizid fand.

In der Teltowkanalstraße 5 erinnert die Stolperstein-AG der Markus-Gemeinde an Elsa Wöllner (Jg. 1877), die zunächst durch ihren nichtjüdischen Mann vor der Deportation geschützt war, nach dessen Tod jedoch 1944 nach Theresienstadt verschleppt wurde. Ihr gelang es, mehr als ein Jahr bis zur Befreiung des Theresienstädter Lagers zu überleben.

Inschriften der verlegten Stolpersteine

Netzwerk Erinnerungskultur im Kirchenkreis Steglitz

ADRESSE c/o Ev. Lukas-Kirchengemeinde, Friedrichsruher Straße 6, 12167 Berlin    VORSITZ Pfarrerin Andrea Köppen, E-Mail

SPENDEN KKVB Berlin Süd-West | Evangelischen Bank eG | DE18 5206 0410 0003 9663 99  |  BIC GENODEF1EK1 | "Stolpersteine Steglitz"

Stolpersteine reinigen

Stolpersteine sind Wind und Wetter ausgesetzt und müssen in regelmäßigen Abständen gereinigt werden, da die Messingoberfläche unter feuchten Wetterbedingungen oxydiert.

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